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Stethoskop
Diagnose von Prostatakrebs
Die Maßnahmen zur Diagnose von Prostatakrebs unterteilen sich in Verdachts- und Sicherstellungsdiagnose.
Prostatakrebs

Diagnose von Prostatakrebs

Die Maßnahmen zur Diagnose von Prostatakrebs werden in zwei Stadien unterteilt: Verdachtsdiagnose und Sicherstellungsdiagnose. Die Verdachtsdiagnose kann erfolgen, wenn der Patient bestimmte Beschwerden aufweist oder wenn im Rahmen einer Früherkennungsmaßnahme Auffälligkeiten erkannt worden sind. Die Untersuchungen zur Sicherstellungsdiagnose erfolgen nur dann, wenn nach Verdachtsdiagnose der Befund eines Prostatakarzinoms als gesichert gilt.

Untersuchungen bei Verdacht auf Prostatakrebs

Bei Beschwerden, die möglicherweise mit der Prostata zusammenhängen könnten, sollte umgehend ein Urologe konsultiert werden. Zur Abklärung der Symptome oder im Zuge einer Frühuntersuchung stehen dem Urologen bestimmte Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

Abklärung der Patienten- und familiären Vorgeschichte

Die sogenannte Anamnese ist generell die erste Maßnahme, wenn ein Patient erstmals bei einem Facharzt vorstellig wird. Bei diesem Arzt-Patienten-Gespräch erfragt der Arzt bestimmte Faktoren zur bisherigen Krankengeschichte des Patienten. Dazu gehören beispielsweise die Abfrage möglicher Vorerkrankungen, einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme und auch Art und Dauer der aktuellen Beschwerden. Bei Symptomen, die auf eine Erkrankung der Prostata hindeuten könnten, wird überdies über etwaige Erkrankungen der Prostata im nahen familiären Umfeld gesprochen.

Tastuntersuchung der Vorsteherdrüse zur Diagnose

Im Anschluss an die Anamnese erfolgt die digital-rektale Tastuntersuchung, medizinische Kurzform: DRU. Mit dem Zeigefinger tastet der Urologe über den Enddarm des Patienten dessen Prostata ab, um so mögliche Veränderungen festzustellen.

Blutuntersuchung: PSA-Test

Ergeben Anamnese und Tastuntersuchung Hinweise darauf, dass möglicherweise Veränderungen der Prostata vorliegen könnten, kann der Urologe im Anschluss einen PSA-Test durchführen. Ein erhöhter PSA-Wert, also die Menge des prostataspezifischen Antigens in Nanogramm pro Milliliter Blut, kann einen Hinweis auf Prostatakrebs geben, sichert die Diagnose eines Prostatakarzinoms allerdings noch nicht.

Transrektaler Ultraschall

Eine weitere Untersuchungsmethode im Zuge der Verdachtsdiagnostik ist der transrektale Ultraschall, kurz TRU. TRU wird als bildgebendes Verfahren eingesetzt und kann Veränderungen der Prostata aufzeigen, allerdings nicht spezifisch bestimmen. Bei dieser Untersuchungsmethode wird ein Ultraschallkopf über den Enddarm des Patienten zur Vorsteherdrüse eingeführt, um dort die Drüse mitsamt ihrer Umgebung hochauflösend darstellen zu können.

Untersuchungen zur Sicherstellung der Diagnose

Keine der Untersuchungsmethoden der Verdachtsdiagnostik kann alleine eine aussagekräftige Diagnose von Prostatakrebs stellen. Ergeben allerdings alle Befunde von DRU, PSA-Test und TRU gemeinsam Ergebnisse, die auf ein Prostatakarzinom hindeuten, ist die Diagnose Prostatakrebs sehr wahrscheinlich, dennoch weiterhin nicht gesichert. Im Anschluss an die Methoden zur Verdachtsdiagnostik folgen deshalb weitere Untersuchungen zur Sicherungsdiagnostik.

Biopsie zur Diagnose von Prostatakrebs

Ergeben die ersten drei Maßnahmen der Verdachtsdiagnose die Möglichkeit, dass ein Prostatakarzinom vorliegen könnte, wird der Urologe eine Gewebeentnahme empfehlen. Bei dieser sogenannten Biopsie werden eine dünne Hohlnadel und ein Ultraschallkopf über den Enddarm des Patienten bis hin zur Vorsteherdrüse geschoben. An verschiedenen Stellen der Prostata werden kleine Gewebezylinder ausgestanzt und anschließend mikroskopisch untersucht.

Die Biopsie dient einerseits der Bestimmung, ob bösartige Krebszellen im Gewebe der Prostata vorhanden sind oder ob es sich um gutartige Veränderungen handelt. Andererseits gibt die Biopsie Aufschluss darüber, wie groß die Gewebeveränderungen sind.

Skelettzintigramm zur Diagnose

Ein Skelettzintigramm wird vorzugsweise ab einem PSA-Wert von mehr als 10 ng/ml, bei Verdacht auf metastasierten Prostatakrebs und Knochenschmerzen vorgenommen. Bei dieser Methode wird eine schwach radioaktive Substanz in die Vene der Ellenbeuge gespritzt. Die Substanz setzt sich vor allem an Knochen ab, die von Tumorzellen befallen sind, und kann im Zuge eines bildgebenden Verfahrens sichtbar gemacht werden.

Magnetresonanztomografie

Die Magnetresonanztomografie (MRT) kann als weiterführend bildgebendes Verfahren eingesetzt werden, wenn die Biopsie kein eindeutiges Ergebnis liefert. Häufig wird eine MRT durchgeführt, um die genaue Lage des Karzinoms zu bestimmten und so die therapeutischen Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Operation, besser planen zu können.

Computertomografie

Als weiteres bildgebendes Verfahren kann eine Computertomografie (CT) zur Sicherung der Diagnose zum Einsatz kommen. Zur Primärdiagnostik zählt die Computertomografie allerdings nicht, und soll in der Regel nur dann durchgeführt werden, wenn das Skelettszintigramm keinen klaren Befund bringt oder nach gesicherter Diagnose Verdacht auf Streuung des Prostatakarzinoms besteht.

Sabrina Mandel